Himmelfahrtwochenende auf Usedom, Ostseebad Zinnowitz, Greifswald und Seebad Lubmin

2018-Himmelfahrt-Wochenende auf Usedom

Ein Fahrt an Himmelfahrt ist der beste Zeitpunkt auf die Insel zu kommen. Nur auf dem letzten Abschnitt der A20 ist etwas voller, doch die meisten fahren dann Richtung Usedom-Stadt ab. Wir fahren erst in Gützkow ab, um dann über die B111 nach Wolgast zu fahren. Wolgast ist immer ein Nadelöhr, so auch an Himmelfahrt. Selbst dann, wenn die Brücke schon lange wieder geschlossen ist. Es vergeht etwas Zeit, bis wir über die Brücke sind. Doch dann ist es nicht mehr weit und wir sind an unserem Ziel, Zinnowitz.

Das Ostseebad Zinnowitz

Unsere Unterkunft empfing uns mit einem wundervoll blühenden Magnolien-Baum, der riesige Blüten trug. Ein kurzer Plausch mit den Vermietern. Dann in unsere FEWO, um die Koffer abzustellen. Eine Vase mit Tulpe und eine Flasche Bier auf dem Tisch, war ein lieber Willkommensgruß unserer Vermieter. Meine Gänseblümchen, in der Gartensitzecke waren auch wieder da. Ein kurzer Blick noch in den Garten, dann ging es ab zum Strand. 10 min Weg durch den Wald und wir sind am Strand.

Nun können wir wählen. Strandpromenade oder Strand. Musik klang aus der Strandbar laut herüber. Endlich am Strand und nur das rauschen der Wellen im Ohr. Die Sonne taucht den Himmel in sein schönstes Blau. Nein, allein waren wir nicht. Viele der Strandkörbe waren schon vermietet, Kinder buddelten und bauten Sandburgen und Strandspaziergänger, ohne Schuh und Strumpf, begegnten uns sehr viele. Wir bummelten zur Seebrücke, die uns an Zingst erinnert, denn auch hier gibt es eine Tauchglocke. An der Seebrücke ist viel los und doch finden wir ein Plätzchen auf einer Holzbank der Seebrücke, zum genießen.

Danach schauten wir uns ein weinig im Städtchen um. Ein Gewimmel an Menschen, die ebenso wie wir das lange Wochenende am Meer verbrachten. Wir gingen über den Handwerkermarkt und nahmen dann den Rückweg über die ruhige Strand-Promenade, vorbei an den wunderschönen Villen mit ihren tollen Vorgartenanlagen. Linker Hand schauten wir über die Grünanlage, die mit ihren verschiedenen Holzskulpturen und Strandaufgängen auch einige schöne Aus- und Einblicke gewährt. Zinnowitz ist schön, wunderschön. An der Strandbar wieder 10 min durch den Wald, ganz allein und wir sind wieder „zu Hause“. Dort sitzen wir im Garten, genießen die absolute Ruhe und das zwitschern der Vögel. Urlaub – Ruhe – Meer – Sonne – Herz was willst du mehr.

Die Hansestadt Greifswald

Der nächste Tag war warm und grau verhangen. Wir entschlossen uns nach Greifswald zu fahren. Eine Stadt, die mit „schöner Altstadt“ die Touristen lockt. Greifswald hat uns sehr gefallen. Eine Stadt die es verstanden hat, Altbau- und DDR-Bau-Substanz gut zu verbinden. Das Zentrum ist weitläufig und verkehrsberuhigt. Es lässt sich wunderbar bummeln und wir vermissten nicht, die großen Einkaufscenter, die es hier nicht gab.

Dafür bietet die Stadt drei tolle Kirchen, die sich alle in der Rekonstruktion befinden, aber geöffnet haben. Die erste Kirche die wir vom Parkplatz aus erreichten war der Greifswalder Dom St. Nikolai. Er wurde 1280 erstmals urkundlich erwähnt und 1456, im Jahr der Universitätsgründung, fand die Weihung zum Dom statt. Gigantisch in seiner Größe und Ausstattung. Eine Straße weiter und wir blickten über den riesigen Marktplatz, der von einigen wundervollen Hansehäuser umrahmt wird. Auf der anderen Seite des weiten Platzes gelangten wir zur Pfarrkirche St. Marien, eine dreischiffige Hallenkirche, die 1280 erstmalig urkundlich erwähnt wurde. Auch sie überzeugte uns, durch ihre Größe und Ausstattung. Ein paar kleine Straßen weiter schauten wir dann noch in die kleinste der Kirchen im unmittelbaren Zentrum, die St. Jacobi-Pfarrkirche. Sie wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt.

Einmal rechts und einmal links und schon befanden wir uns auf dem Fischmarkt, auf dem uns der Fischerbrunnen begeisterte. Die Figuren „Der Fischer“, „die wartende Fischersfrau am Fenster“ und „der Aalgreifer“ sind einfach wundervoll. Jetzt taten uns die Füße weh. Wir brauchten eine Pause. Wir entschieden uns, auf dem Marktplatz, für das Eiscafé San Marco. Wir wurden nicht enttäuscht und den Eichhörnchen-Eisbecher kann ich jedem empfehlen, der Nüsse mag. Danach machten wir uns auf den Weg zu den Schiffen, die wir mehrfach in der Ferne erspäht hatten. Ja, Greifswald hat einen fantastischen Hafen – einen Museumshafen. Dort liegen viele alte Segler am Kai und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das war ein wundervoller Abschluss unseres Greifswaldbesuches. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen und dann auch die Museumswerft anschauen.

Seebad Lubmin, am Greifswalder Bodden

Wieder begann ein Tag. Noch war er grau in grau, aber am Nachmittag wird uns die Sonne begleiten. Wir starteten nach Lubmin. Lubmin ist ein kleiner Punkt auf der Karte, direkt am Greifswalder Bodden zwischen Greifswald und Wolgast. Ich entdeckte den Ort auf der Suche nach einem, für uns noch unbekanntem, Strand. So fand ich heraus, dass Lubmin ein Seebad ist und mit Strand, Steilküste und mittelalterlichen Gebäuden seine Touristen lockt.

Lubmin zu Himmelfahrt war still, sehr still. Die Seebrücke mit hübschem Häuschen für den Rettungsdienst und eine Strandbar mit Beachvolleyball überzeugten uns auf den ersten Blick. Wir wanderten ausgiebig am Stand entlang, der einsam vor uns lag. Nichts vom Gewimmel in Zinnowitz zu spüren. Hier waren wir fast allein. Feiner Sandstrand, leise wisperndes Meer und auch die Sonne kam hervor. Ich hielt erfolgreich Ausschau nach schönen Steinen, Treibholz und Glas. Ich fand einige schöne Steine, meinen allerersten Donnerkeil, meine ersten zwei Glasscherben und zwei wundervolle Treibhölzchen. Die Steilküste ist hier Miniatur und wir mussten genau schauen, um sie überhaupt zu entdecken.

Wir stiegen die „hohe“ Küstentreppe hinauf und fanden uns auf einem Feld wieder, unweit der ersten Häuser. Dort bummelten wir zurück zur Strandbar und gönnten uns, im Palettensessel, eine Erfrischung mit Blick auf das Meer. Im Anschluss bummelten wir im kleinen Örtchen und sahen hier und da hübsche Häuser, aber von Schweden-oder Mittelalter-Häusern keine Spur. Egal, es war ein toller stiller Strandtag, den wir mit einem super leckeren Fischbrötchen, vom Fischstand, beendeten. Irgendwie war es, wie ein Seebad am Rand der Welt, fern ab von Stress und Hektik.

Und schon war das lange Wochenende vorbei. Der Sonntag zeigte sich von seiner schönsten Seite und so blieben wir bis Mittag noch in Zinnowitz und genossen Zeit, Sonne, Strand und Meer. Der Abschied viel schwer. Nächstes Jahr sind wir wieder da. Himmelfahrt. Tschüß bis dann.

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