Urlaub auf Zingst, in Zingst - Rund um die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst

2018-Urlaub auf Zingst, in Zingst

Seit drei Jahren sind wir im März in einer Fewo in Zingst. In unserer Fewo fühlen wir uns wie zu Hause. Der Unterschied besteht darin, dass wir einige Haushaltsutensilien suchen müssen, Bratwurst im Kochtopf braten – weil eine Bratpfanne fehlt, bei geöffentem Fenster - uns die Musik der Wellen begleitet und wir vom Balkon aus, auf das Meer luken können. Kaffee-Rauchpause mit Blick auf das Meer und Meerrauschen im Ohr – früh am Morgen, macht gleich den ganzen Tag besonders. Balsam für Seele und Herz. Zingst selbst, bietet alles was wir brauchen. Ein hübsche Fewo mit Blick auf das Meer, den unendlichen Ostsee-Strand, den Barther Bodden, eine Seebrücke, einen kleinen Bodden-Hafen, einen Museumshof und kleine hübsche Straßen zum bummeln und verweilen. Zingst ist ein wunderbarer Ausgangsort für unsere Tagestouren.  

Rund um die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst

Der Zingst ist der Endzipfel der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Der Darß ist der mittlere Teil der Halbinsel, die an der südlichen Ostseeküste bei Ribnitz-Damgarten in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland, liegt. Der Zingst und der Darß gehören bereits zu Vorpommern, während Fischland historisch dem Landesteil Mecklenburg angehört. Die Grenze verläuft am Grenzweg in Ahrenshoop. In Zingst bieten sich viele Möglichkeiten in der Nähe der Ostssee zu bummeln. Wir können die Seestraße an den Villen vorbei wählen, können oben auf dem Deich-Radweg schlendern, hinter dem Deich am Waldrand gehen oder direkt am Ostsee-Strand lustwandeln. Auch am Bodden führt ein Radweg oben auf dem Deich entlang. Prerow, mit dem besten Strand - dem Weststrand und Ahrenshoop, mit dem schönsten Hochufer sind gleich ums Eck. Warnemünde, Stralsund, Ribnitz-Damgarten und Barth sind innerhalb einer Stunde erreichbar. Zingst ist für uns der Mittelpunkt. Wir müssen nur entscheiden, in welche Richtung – Rechts oder Links – wir fahren wollen. Überall ist das Meer ganz nah.

Wir sind natürlich im Ort Zingst oft unterwegs. Ausgangspunkt für unsere Bummel ist immer der Parkplatz am Postplatz, der er zentral liegt. Sofort nach der Ankunft muss ein Stadtbummel sein. Nachschauen ob noch alles da ist, ob sich etwas verändert hat. Wie immer, sind viele Geschäfte und Restaurants noch geschlossen, was uns überhaupt nicht stört. Auf der Seebrücke war viel los und das Meer begrüßte uns freudig. Selbst die Möwen flogen einen Freudentanz für uns. An einem anderen Tag schlenderten wir vom Strandaufgang 6a bis Strandaufgang 15. Die Sonne schien so warm und nur ein laues Lüftchen wehte, so dass Mütze und Schal schnell in den Rucksack wanderten. Ein herrlicher Tag und das Meer sang seine Weisen dazu. Hinter der Seebrücke entdeckten wir eine Kunstfigur aus Metall, auf einer Bune. Wer achtsam und mehrfach hinschaute, konnte die besondere Schönheit der „nackten Frau“ entdecken. Die Natur malt die schönsten Bilder und hier gab sie der „nackten Frau“ die wunderschönsten Kleider. Immer wieder neu und immer wieder anders, je nach Blickwinkel. Ich war und bin völlig hingerissen von dieser, für mich genialen, Kreation.

 

An der Seebrücke machten wir eine kurze Pause zum Durst löschen, um die Strandstraße hinauf zu bummeln zum Café Scubo. Dort sind um diese Zeit die Gartenmöbel schon aufgestellt und die Sonne schaut direkt dort hin. Wahnsinn. Ohne Jacke, in der Sonne ließen wir es uns richtig gut gehen, bei Kaffee und Eis. Den Eisbecher „Zingster Strand“ kann ich sehr empfehlen. Für unseren Rückweg nahmen wir den Damm-Fahrradweg, hoch oben mit Ausblicken über die Häuser an der Seestraße entlang. Wir schauen auf kleine und große historische Bauten, neben Legohäusern und modernen gesichtslosen Prunkhotelbauten. Gruselig war für uns, anzuschauen wie auf einem Grundstück eine Vielzahl Bäume gefällt waren und zwei alte reetgedeckte Häuser weichen müssen, für ein weiteres modernes Prunkhotel.

 

Wenn man zum kleinen Hafen, am Barther Bodden möchte, bummelt man am besten die Hafenstraße hinauf. Auch dort gibt es noch einiges zu entdecken. Der Hafen liegt, um diese Jahreszeit noch im Winterschlaf. Ein alter Segler liegt dort an Land und das Fahrgastschiff ist noch nicht im Hafen. Am Bodden entlang zu Kranich-Ausblicken kann man auf dem Deich-Radweg laufen. An meinem Geburtstag bummelten wir, frohen Mutes zum „Skipper“. „Sie können zum Essen bleiben, wenn sie sich dort dazu setzten. Wir sind heute ausgebucht“. Glück gehabt, wir haben einen Platz im Seemanns-Restaurant ergattert. So einige nach uns, mussten leider unverrichteter Dinge wieder gehen. Wir wählten natürlich Fisch. Das Ambiente wunderbar, Bedienung freundlich und das Essen reichlich und ober legger. Sehr empfehlenswert. Wir werden wieder kommen, aber ganz bestimmt dann reservieren.

Die kleine Stadt Barth erkunden wir an einem grauen Tag mit leichtem Niesel-Regen. Sie liegt gleich hinter der Meiningenbrücke – eine Eisenbahndrehbrücke von 1911, am Barther Bodden. „Historischer Altstadtkern“ hatte uns bei der Anreise neugierig gemacht. Wir wurden nicht enttäuscht. Kleine hüsche Altstadgassen mit historischen Bürgerhäusern, ein eindrucksvoller Marktplatz und ein kleiner Bodden-Hafen ließen 3 Stunden sehr kurzweilig werden. Ein bedeutendes Bauwerk in Barth ist die im 13. Jahrhundert erbaute backsteingotische Sankt-Marien-Kirche, eine frühgotische Hallenkirche, die bis 1856 mehrfach verändert wurde. Die Kirche verfügt über eine frühromantische Buchholz-Orgel mit dem größten Originalbestand an Orgelpfeifen in Deutschland und 1820 erbaut wurde. Sehenswert sind darüber hinaus die Wandmalereien und eine Tauffünte aus dem 14. Jahrhundert. Von der mittelalterlichen Befestigungsanlage ist das Dammtor, ein quadratischer Backsteinbau mit einer spitzbogigen Durchfahrt aus dem 15. Jahrhundert, erhalten. Das Vineta-Museum war leider geschlossen – Montag.

Ribnitz-Damgarten war eine Überraschung für uns. Da es wieder ein grauer Niesel-Regen-Tag war, standen die Natur-Schatzkammer-Museum und das Deutsche Bernstein-Museum auf unserem Plan. Der Weg ist das Ziel – wir fuhren über Prerow und Ahrenshoop nach Neuheide, unserer ersten Station. Der Parkplatz befindet sich unmittelbar vor dem Infozentrum "Wald und Moor", welches noch geschlossen ist und dem Naturpfad. Der Naturpfad ist frei zugänglich und wunderbar angelegt, mit vielen tollen Informationen. Auch wir können hier noch etwas lernen, z.B. wie unterschiedlich Nistkästen sein müssen, um verschiedenen Vögeln ein zu Hause zu bieten.  

Die „Natur-Schatzkammer und Edelstein- & Bernsteinzentrum“ erfüllte all unsere Erwartungen. Ein eindrucksvolles privates Museum, in dem wir für 6,00 Euro Eintritt, in 10 Ausstellungsbereichen mit ca. 60.000 Exponaten, aus dem Staunen nicht mehr herauskamen. Ein ungeheure private Sammlung von Pilzen, Schmetterlingen, einheimischen Vögeln und Säugetieren - in einmaliger, naturechter Präparation: Vom Zaunkönig bis zum Seeadler, von der Zwergmaus bis zum Rothirsch – für Kinder gibt es hier einen Krabbelgang - und Bernsteine, Edelsteinen, Mineralien, Fossilien, Perlen sowie Muschel- und Schneckengehäuse aus aller Welt. Nur der Paradiesgarten lag noch im Winterschlaf. Uns begeisterten die vielen Singvögel, die hier ihre Lieder sangen und die Meisen am Futterhaus. Für Natur-Liebhaber mit und ohne Kinder ein unbedingtes Muss auf dem Urlaubsplan.

Wir fuhren weiter nach Ribnitz unter der Eingabe im Navi „Im Klosterhof 1“. Dort fanden wir einen kleinen Parkplatz, ohne Gebühren, direkt hinter dem Bernsteinmuseum. Der Regen machte gerade Pause, so daß wir erst einmal Entspannung in einem Stadtbummel suchten. Ribnitz-Damgarten ist „Die Bernsteinstadt“ und das Tor zum Fischland-Darß-Zingst, am Saaler Bodden. Hier dreht sich alles um den Bernstein. Bernsteinsauna in der Bodden-Therme, Bernstein-Schaumanufaktur, Deutsches Bernstein-Museum und es gibt eine Bernstein-Königin. Der heutige Bodden-Hafen wurde 1879 für den Schiffsverkehr auf dem Bodden, zu den Fischlandorten gebaut. Die Anlage lädt mir Kunstobjekten, Spielplatz und Gastronomie zu verweilen ein. Aus der kleinen Gasse heraus, sehen wir vor uns die Skt. Marienkirche. Sie wurde im 13. Jahrhundert als Hallenkirche erbaut. Um- und Ausbauten entstanden nach Bränden 1455 und 1759 und erst 1843 erhielt sie ihr endgültiges heutiges Aussehen. Uns überraschten besonders eindrucksvoll, die quadratischen, ausgemauerten, eichenhölzernen und verputzte Fachwerksäulen. Anschließend bummelten wir weiter durch die hübschen Straßen und im Hafen, wo uns die Kunstwerke begeisterten.  

Das „Deutsche Bernsteinmuseum“ befindet sich in der Klosteranlage. Es beherbergt eine einzigartige Sammlung zur Natur- und Kulturgeschichte des Baltischen Bernsteins und das wertvolle Inventar des einstigen Klarissenklosters Ribnitz. Die Klosterkirche hätten wir fast übersehen. Durch eine Glastür, gleich im Eingangsbereich betritt man diese Räumlichkeiten. Hier sahen wir eine Sammlung uralter Marienstatuen und bekamen Informationen über den Klarissenkonvent, der 1323 gegründet wurde. Die Kirche an sich, ist ein Kleinod. Das Bernstein-Museum ist vollkommen Barriere-frei und gab uns, auf zwei Etagen Auskunft über Bernstein von Entstehung bis Verarbeitung. Bernsteinkunstwerke, Bernsteineinschlüsse, Bernstein in allen Farben und Formen und Fischland-Bernstein-Schmuck-Historie geben unserer Begeisterung Power. Ein wunderbarer Tag geht zu Ende.

Graal-Müritz lockte uns mit Museum, Seebrücke und gemütlicher Stadt. Das Museum fanden wir geschlossen. An der Seebrücke legten wir einen kurzen Stop ein, mit Blick über das Meer und den Strand. Irgendwie war das nicht unser Ort. Wir fanden nichts, was uns überzeugte noch einen Stop zu machen und von gemütlicher Stadt sahen wir auch nichts.  

Kurz entschlossen fahren wir zurück auf die Halbinsel und halten in Ahrenshoop. Am Kunstmuseum Ahrenshoop gibt es nun einen Parkplatz. Diese ist für unser Ziel ein guter Ausgangspunkt, denn er liegt unmittelbar am „Weg zum hohen Ufer“.Wunderschöne Reet-gedeckte Häuser säumen den Weg, bis sich der Blick über das Meer eröffnet. Die Treppe hinunter und vor uns lag das Meer und sein Steilufer. Das ist Natur pur und hier zeigt das Meer seine Kräfte. Ein Verbotsschild weißt auf die Gefahr von Abbrüchen hin und verbietet das weiter gehen. Doch, wie viele andere auch, ignorierten wir die Gefahr. Jährliche Abbrüche von 10 m sind hier nicht ungewöhnlich. Wir schlenderten dicht am Wasser entlang und wähnten uns in Sicherheit. Wir konnten unseren Blick weder von den Steilhängen, noch vom Meer lassen. Natur pur und unsere Lieblingsküste auf dem Darß. Erst später erfahren wir, dass die „Hohe Düne“ auf Fischland liegt.

Von der Grenze zwischen dem Darß und Fischland erfährt der Ahrenshoop-Besucher am „Grenzweg“, der sich unterhalb des Edeka-Parkplatzes befindet.Wir stoßen auf ihn, an unserem Abfahrtstag, als wir uns vom Meer verabschieden wollen. Auch hier säumen hübsche Reet-gedeckte Häuser mit Ausblick aufs Meer, den Weg. Wir waren beeindruckt von den „Postkarten-Ansichten“, die wir hier fanden. Der Tag lag im Schneewirbel mit Sonnenpausen. In einer solchen Pause erlebten wir den Strand und verabschiedeten uns vom Meer. Ein wunderbarer letzter Augenblick, für diesen Urlaub am Meer.

Prerow war mein Geburtstagswunsch. In Prerow passt alles zusammen, ein wunderbarer Ort, den wir beide lieben. Hier lädt die Hafenstraße zum bummeln ein. Ein paar Geschäfte sind auch schon geöffnet. Hübsche Häuser mit Darßer Türen lassen sich nicht übersehen. Das Darßer Museum und das kleine private Bernstein-Museum der Moldenhausers, die Seebrücke, die Seemannskirche, der Leuchtturm am Darßer Ort, der Weststrand und der Nordstrand laden zum verweilen und bummeln ein.  

Dick eingemummelt liefen wir zur Seebrücke und dann am Strand entlang. Das Meer grollte laut und die Wellen schlugen knallend an den Strand. Der Wind blies dazu seine Melodie. Unsere Seele baumelte im Freudentaumel. Eine Kaffeepause im Cafe´ der Bäckerei Groth wärmte uns wieder auf. Danach ging es selbstverständlich zum Bernstein-Museum (auch „Darßer Bernsteinzimmer“ genannt) und Bernstein-Lädchen der Familie Moldenhauer, dass in dieser Jahreszeit erst ab 14.00 Uhr geöffnet hat. Hier wird der Bernstein noch selbst gesucht und verarbeitet, zu einmaligen Schmuckstücken. Auch Schmuck aus Treibholz, Seeigeln oder Kieseln kann man hier erwerben. Ein Bernstein-Sucher aus Holz begrüßte uns fröhlich. Im Laden wurden wir fröhlich begrüßt und eingeladen uns in Ruhe um zu schauen, was in dieser Jahreszeit noch möglich ist. Freundlich und im Hintergrund, sucht die Verkäuferin nach Bernstein-Ketten für mich, ohne aufdringlich zu sein. So finde ich meine Traum-Kette. An ein paar Bernstein-Ohrringen komme ich auch nicht vorbei. Ich habe nun meine einmaligen handgemachten Geburtstagsgeschenke. Zu meiner Freude, kommt auch Herr Moldenhauer vorbei. Ich konnte mich noch einmal persönlich bei ihm bedanken, für das schleifen meines selbst gefundenen Dänemark-Bernsteins und die Sonderanfertigung von Bernstein-Ohrringen für unsere Enkeltochter. Ein warmes zugewandtes Gespräch. Hier wird der Kunde auf Augenhöhe angenommen und gewertschätzt. Wunderbar und überaus selten. Auch wenn man nichts kauft, ist hier niemand gnatzig. Das kleine hyggelige!!! Museum mussten wir natürlich auch wieder besuchen. Dort ist Linda Moldenhauer die Herzens-Dame für alle Besucher. Sie signierte mir mit Freude ihr Buch, dass ich gerade erstanden hatte. Wir kamen schnell ins Gespräch und snackten eine Weile. „Juli-August – furchtbar, als Naturliebhaber verlässt man die Insel. Heutzutage sind die Urlauber auch so aggressiv, sie haben keine Ruhe mehr. Leider.“ Gruselige Vorstellung für diesen wunderschönen Ort. Im Museum wie im Laden spürt man sehr deutlich, wie hier geliebt wird, was man tut (arbeitet), die Heimatverbundenheit und die Liebe zur Natur. Wir können einen Besuch wärmstens empfehlen.

 

Am nächsten Tag, unser letzter Tag, kamen wir noch einmal nach Prerow, um vom Strandzugang „Bernsteinweg“ in Richtung Weststrand zu wandern. Der Wind hatte deutlich zugenommen. Das Meer donnerte und grollte. Die Wellen türmten sich auf, um dann im weißen Perlenschaum zu zerschlagen. Der Wind trieb den Sand in die Dünen und das Wasser weit über den Strand. Die Sonne begeisterte unsere Freude an der Natur, dem Meer und dem Wind. Sie schaute immer wieder zwischen den Wolken hervor und tauchte das Wellenmeer in wunderbares Licht. Der Rückweg, gegen den Wind, war länger als wir dachten, lach. Abgekämpft fuhren wir zurück nach Zingst. Der Wind legte weiter zu und dann fallen die ersten Schneeflocken. Ein Flocken-Wirbel-Tanz beginnt und unser Urlaub ist zu Ende. Schön war es. Wir kommen wieder, nächstes Jahr im März.

Unser Urlaub auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst war wundervoll. Zu dieser Jahreszeit können wir an der deutschen Ostseeküste auch wunderbar Ruhe, Zufriedenheit und Meer genießen. Wir können die Seele baumeln lassen und unsere Herzen sind froh. Auch wenn Einiges was wir sehen möchten, noch geschlossen hat, wie das Darßer Museum oder das Freilichtmuseum Klockenhagen, gibt es viel zu sehen und zu erleben. Der Strand hat immer geöffnet, mit der richtigen Bekleidung ist es fast immer ein Genuss (außer Sturm) und die paar Menschen verlieren sich schnell. In den Fewo-Anlagen und Orten ist es noch sehr beschaulich, da nur wenige Urlauber da sind. Auch in den Museen und Lädchen ist es noch angenehm ruhig. Keiner meckert, niemand stört. Nur am Abend im Restaurant Essen gehen, ist nicht so einfach, da die wenigen Restaurants die geöffnet haben, voll sind. Da wir das aber nur an einem Tag machen, ist es uns egal. Nächstes Jahr reservieren wir, damit wir „unseren“ Tisch haben und ganz bestimmt einen Platz haben, an diesem Tag.

 

Leider gibt es auch negative Entwicklungen. Auch auf der Halbinsel regiert das Geld. Es wird in die Natur unnötig eingegriffen und immer mehr häßlich Betonklötzer entstehen. Es wird gebaut, auf jedem Grundstück was noch irgendwie frei ist, so viel oder so groß wie möglich. Immer öfter sieht man Haussiedlungen, wo die Häuser dicht an dich stehen oder eben riesige Hotelbauten, die überhaupt nicht in das Flair passen und sich meine Augen, wie Finger, weigern diese zu fotografieren. Für diese Prunkbauten werden dann eine Vielzahl Bäume gefällt und alte Reet-gedeckte Häuser abgerissen. Schön ist anders. Wir denken hier wird an die einheimische Bevölkerung und an das ganz eigene Flair überhaupt nicht gedacht, denn Wohnungsbau ist das bestimmt nicht. Irgendwann ist es hier genau so furchtbar, wie auf den Norddeutschen Inseln wie Sylt. Einfach nur grässlich und für den Einheimischen viel zu teuer.

 

Schon jetzt sind auch die Preise für die Fewos oder die Grundstücke überhöht. Nur einige wenige Vermieter, so wie die unseren, nehmen in der Nebensaison kleine Preise. Im Sommer sind hier Fewos oder gar Ferienhäuser, für uns, unbezahlbar. Wir können uns auch nicht vorstellen, wie es im Sommer hier zugeht, wenn die Horden von aggressiven und drängelnden Urlaubern über die Insel hereinfallen. Wie es zugeht auf der einzigen kleinen Straße, in den kleinen Lädchen oder am Strand, wo dann in Fünferreihen ein Sonnenbad möglich ist und 2,80 Kurtaxe pro Tag und Person fällig ist. Grausam und nichts für uns. Da fahren wir lieber nach Dänemark, wo es so etwas, zum Glück noch nicht gibt und hoffentlich auch niemals geben wird. Also dann liebes Zingst, bis nächstes Jahr im März.

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