1924 beendete Kaj Munk sein Theologiestudium und bewarb sich um die Priesterstelle in Vedersø. Den Rest seines Lebens lebt er in Vedersø mit dem Pfarrhaus als tragenden Rahmen für das Leben mit seiner Frau Lise, ihren Kindern, dem Priestertum und der Poesie. Kaj Munk prägte das Pfarrhaus u.a. sein Arbeitszimmer "Stærekassen" im Dachgeschoss zu dekorieren, wo er Gedichte schrieb und schrieb. 

"Du fragst dich, warum ich hier im Mantel mit meinem knallroten Schal um den Hals neben dem Weihnachtsbaum unter der Kanzel stehe. Aber als ich mich gestern auf Gottes Angesicht für diesen Gottesdienst vorbereitete, bekam ich es, damit ich wusste, dass ich heute nicht zur Kanzel oder zum Altar gehen konnte. Ein tiefer Kummer und Schmerz haben meinen Geist erfüllt. In jüngster Zeit ist die gute nationale Einheit in unserer Pfarrei ins Wanken geraten. Menschen, die das nicht haben, gehen in den Dienst der Deutschen. Dies muss im Namen der Wahrheit in dieser Kirche, die als Tempel der Wahrheit gebaut wurde, getadelt werden. Manche glauben, dass solches Gerede im Haus Gottes keinen Platz hat. Es ist falsch. Wenn Menschen in der Gemeinde sündigen, hat die Gemeinde ihr Gotteshaus, das dort zurechtgewiesen wird. Das Wort Gottes hält sich nicht innerhalb bestimmter Grenzen. Es hat mit unserem ganzen Leben in jeder Beziehung zu tun." ...

... "Aber deshalb wird es nie eine christliche Tat sein, den Deutschen beim Bau von Festungen gegen die Engländer zu helfen, damit unser eigenes Land so lange wie möglich in Knechtschaft und Unterwerfung gehalten werden kann. Und es wird keine christliche Tat sein, um teures Geld den Deutschen die Eier und das Schweinefleisch zu verkaufen, die unsere eigenen armen Arbeiter in den Städten so dringend brauchen. Es wird niemals eine christliche Handlung sein, sich der Ungerechtigkeit zur Verfügung zu stellen, sei es aus Feigheit, Gier oder verrücktem Gehorsam." ...

Die Festung besteht aus zwei Anlagen Ringelnatter und Kryle. Die beiden Anlagen in Houvig waren eine der wichtigsten Festungsanlagen in Dänemark, die gegen eine alliierte Invasion gerichtet war.

Ringelnatter war eine topmoderne Radaranlage, mit einem großen Kommandobunker in zwei Stockwerken. Die Luftwaffe hat von diesem Bunker die alliierten Flugzeuge observiert und auch versucht diese Flugzeuge abzuschießenen. In mehreren Fällen ist das auch gelungen. Fliegergräber im Lokalgebiet erzählen die dramatische Geschichte des Luftkrieges in Westjütland.

In Kryle stehen die Bunker, wo die deutsche Reservisten Militärdienst geleistet haben. Ihre Waffen waren oft schlecht, und sie hatten keine Möglichkeit die Westküste gegen eine alliierte Invasion zu verteidigen.

Die Bunker wurden auch für nicht militäre Zwecke benutzt. Zum Beispiel für die Einquartierung von Soldaten und als Küche oder Hospital.

Wir sind ohne Führung um und in die Bunker gegangen. Für eine Führung hatten wir nicht den Nerv und sie wäre für mich ganz sicher eine völlige Überforderung gewesen. Wer mental und körperlich fit ist, für den lohnt sich eine Führung ganz bestimmt. Wir waren nur im Kryle Stützpunkt unterwegs.