Rügen 2019 - Viel zu kurz. Auf dem Rückweg noch ein Kurzstopp in Binz - Schnieke und schick - Schön für ein paar Stunden. Krasser Kontrast dazu ist Prora.

Binz, weiße wunderbare alte Villen

Nach dem Vorbild der damals führenden europäischen Seebäder, wurde 1895 auch in Binz eine Promenade mit Blick auf Strand und Ostsee gebaut. Diese Flaniermeile zum „Sehen und Gesehen werden“ erfreute sich alsbald größter Beliebtheit. Die Strandpromenade wurde zum Mittelpunkt des Gesellschaftslebens.

Am heutigen Standort des Grand Hotel Binz erbaute Wilhelm Klünder 1880 das erste Hotel am Binzer Strand, das „Strandhotel“. Schon bald folgten weitere Hotelbauten, denn das Baden im Meer wurde immer populärer. Entlang der Promenade entstanden auf diese Weise die für Binz so typischen weißen Strandvillen im Stil der Bäderarchitektur. 

Zentraler Treffpunkt auf der Strandpromenade ist heute wie damals der Kurplatz mit verglasten Wandelhallen und einem Konzertpavillon. Der Platz entstand 1937 nach den Plänen des Münchener Architekten Alwin Seifert.

1993 wurde die Binzer Strandpromenade rekonstruiert und dabei um 700 Meter in Richtung Prora auf 3,2 Kilometer verlängert. Im Jahr 2016 erfolgte ein weiterer Ausbau der Strandpromenade um knapp 1.000 Meter.  

Bei der Rekonstruktion im Jahr 1993 wurden die von Schädlingen befallenen alten Ulmen entlang der Promenade durch Linden ersetzt, und auch der Kurplatz erfuhr eine Neugestaltung. Hier finden in der Saison von Mai bis September regelmäßig Kurkonzerte statt. In dieser Zeit ist die Strandpromenade außerdem von verschiedenen Kunsthandwerkerständen gesäumt. Zwischen Kurplatz und Jugendherberge präsentieren die Künstler ihre Arbeiten an weiß-blau gestrichenen Marktständen im Stil der Bäderarchitektur. 

Textquelle: https://www.ostseebad-binz.de/urlaubsthemen/binz-bummeln/strandpromenade.html

Bronzefiguren säumen die Strandpromenade

Geschichte auf Tonkacheln

Strand-Promenaden-Ausblicke

Strand-Aussichten

Prora - kein idyllischer Ort zum Verweilen

Prora ist ein Ortsteil der Gemeinde Binz auf Rügen. Er liegt direkt an der Ostseeküste im Zentrum der Prorer Wiek und ging aus dem zwischen 1936 und 1939 gebauten, jedoch unvollendet gebliebenen KdF-Seebad Rügen hervor. Im Komplex sollten durch die Organisation Kraft durch Freude (KdF) 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 verhinderte die Fertigstellung als Seebad.

Der „Koloss von Prora“ ist der Kern des Komplexes und bestand aus ursprünglich acht auf einer Länge von 4,5 Kilometern entlang der Prorer Wiek aneinandergereihten baugleichen Blöcken. Drei Blöcke wurden zwischen 1945 und 1949 bis auf wenige Segmente zerstört. Es verblieben fünf Blöcke auf einer Länge von etwa 2,5 Kilometern, die um 1950 unter den Vorzeichen des „Kalten Krieges“ zur „monumentalsten Kasernenanlage der DDR“ um- und ausgebaut wurden. Über vier Jahrzehnte hinweg wurde das Gelände militärisch genutzt. Prora wurde zum Sperrgebiet.

Nach 1990 wickelte die Bundeswehr den Militärstandort ab. Nach anfänglicher ziviler Zwischennutzung verfiel ein Großteil der ehemaligen Kasernen. Seit 2004 werden die Blöcke einzeln veräußert und zu Wohn- und Hotelanlagen umgestaltet. Im Jahr 2013 wurde westlich des Seebad-Komplexes am historischen Forsthaus Prora das Naturerbe-Zentrum Rügen mit Aussichtsturm eröffnet. Der wachsende Urlaubsort erhielt am 17. August 2018 offiziell das Prädikat als „staatlich anerkannter Erholungsort“ und strebt die Ernennung zum „Ostseebad“ an.

Textquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Prora

Blick nach links - unsanierte Bauten. Blick nach rechts - sanierte Bauten, die Wohnungen bieten.

Auch vom Strandzugang fürchterlich anzusehen, neu und alt. Zwischen den alten unsanierten Blöcken wird gerad die Jugendherberge fertig. Möchte ich hier übernachten, Ferien machen? Niemals.

In einem Gespräch mit einem Einheimischen erfuhren wir, dass hier weiter saniert wird und die Wohnungen zur Miete wie als Eigentum sehr gefragt sind. Ob saniert oder nicht, nein in solchen Wohnklos möchte ich nicht wohnen, auch wenn ich den Strand unmittelbar vor der Tür habe, auch wenn sich die Infrastruktur vielleicht noch anpasst. Nein,  nichts für mich.

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