· 

Rückblick - Angekommen in der Traumaklinik

Rückblick - Angekommen in der Traumaklinik

Nun bin ich schon 3 Wochen in der Traumaklinik. In der vergangenen Woche habe ich langsam verstanden, wie MEIN Leben sein kann, was MIR wichtig ist. Ich habe es erlebt, gespürt, gefühlt und im Kopf festgehalten. Es hat sich darin eingebrannt. Ja, genau da will ich wieder hin.

DAS IST MEIN ZIEL.

 

Dabei ist für mich unerheblich wie lange es noch dauern wird, wirklich dauerhaft dort zu sein.

 

 

Was habe ich verändert?

Ich kam nicht aus dem Schneckenhaus, sondern hatte 2 Jahre ambulante therapeutische Arbeit und Stabilisierung, mit dem Ziel des 2. Aufenthaltes. Ich war stabil genug, diesen Aufenthalt anders anzugehen, anders mit der Fülle von Geräuschen und Menschen umzugehen. Haben von Beginn an einige Dinge gemacht, die MIR wichtig waren und sind. Ich habe von Beginn an erlerntes Handwerkszeug (Regulierungen) eingesetzt. Ich konnte meinen Therapeuten wesentlich mehr vertrauen.

Vor allem eine, für mich wichtige Überwindung habe ich, von Beginn an, geübt. Ich habe mich in direkten Kontakt zu den anderen Patienten begeben.

 

Was ist mir wichtig.

Ich habe den Willen zu vertrauen. Anderen zu vertrauen (Therapeuten) und vorallem mir selbst. Ich verbiege mich nicht und versuche nicht, mit Macht und Druck, mich anzupassen. Ich habe darauf vertraut, dass es hier völlig egal ist, wie ich gerade drauf bin. Jeder hier kennt es und niemanden wundert irgendwas. Von Beginn an, habe ich den Willen gehabt, in die Gruppe hineinzugehen. Ich nehme, immer wieder neu, den eigenen Druck aus meinen Leistungserwartungen. Ich bin achtsamer gegenüber MIR selbst. Ich übe STOP und Regulation, bevor es zu spät ist.

 

Was ist anders

Ich übe mir zu vertrauen und in erster Linie den Therapeuten zu vertrauen, wirklich zu vertrauen.

Ich übe mich Meine Mauer, gegenüber der Gruppe und anderen Patienten, Schritt für Schritt abzubauen. Das gelingt nur, weil ich in Kontakt gehe, auch wenn es innerlich für mich schwer ist.

Ich bin hier, so wie ich bin. Meine Beine wackeln, meine Anspannung ist überaus hoch, ich übe Augenkontakte, ich vertraue noch zu wenig und ich sitze nicht abseits.

Die Raucherleute freuen sich jeden Morgen auf mein „Guten Morgen Emma“ (Name erfunden). Jeder Einzelne bekommt von mir sein guten Morgen mit Namen. Ich finde es für mich schön, die Namen zu kennen, sie mit Namen morgens zu begrüßen. Sie haben einen Glücksmoment und ich bin immer wieder stolz, mir die ganzen Namen merken zu können. Es tut mir gut, das kleine Lächeln, das zurück kommt. Zu Weihnachten und Neujahr habe ich kleine Aufmerksamkeiten an die Gruppenmitglieder und das diensthabende Personal verteilt. Es tat mir gut, mich bei ihnen zu bedanken und ein wenig Weihnachten zu leben.

Ich habe gespürt, dass diese Gruppe anders ist. Es sind keine Spannungen im Raum. Ich kann Erfahrungen sammeln, da ich sehr unterschiedliche Gespräche führe und in den Gruppentherapien agiere. So erfahre ich, das die Gruppe mit mir fiebert, wenn ich Angst habe, diese zu überwinden, wie sie sich freuen über meine bunten Pippi-Langstrumpf-Stulpen, wie auch sie ähnliche Probleme und Denkweisen haben, wie ich sie habe, wie sie mich in der Gruppe haben möchten, das meine Meinung oder Erfahrung positive Rückmeldungen ergeben, wie ich einfachso vor einem Hund geschützt werde, weil ich Angst habe, wie ICH gefragt werde zu einem Thema, wie ich ein Lächeln zaubern kann und andere mir eine Lächeln zaubern.

 

Was habe ich erreicht?

Hier im geschützten Raum lerne ich wieder ein Stück zu leben, in Kontakt mit dem Außen zu gehen, ohne Druck und mit positiven Erfahrungen. Durch mein Vertrauen in die Therapeutin, habe ich mein Ziel gefunden und schon für eine Zeit erleben dürfen. Leben in Leichtigkeit und Wärme.

Ich kann mir selbst vertrauen und auf mich achten. Ich kann STOP sagen, Regulation anwenden oder auch Hilfe suchen.

Ich spreche aus, was ICH denke und fühle, was mich bewegt, was ich nicht verstehe, frage nach, bitte selbst um Wiederholungen von Übungen, verstärke selbst positive Erfahrungen.

 

Nein. Es ist nicht leicht. Es ist sehr oft hart und tut auch weh. Aber es lohnt sich. Ich komme voran, Schritt für Schritt. Es passieren so viele Dinge, das mir der Kopf schwirrt und ich es kaum begreifen kann.

Ja, Traumatherapie ist meine richtiger Weg, zurück in das bunte, fröhliche, leichte Leben.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0