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Was ich mir wünsche - Versuch Depression zu erklären

Was ich mir wünsche - Versuch Depression zu erklären

Eine Depression wirkt sich nicht nur psychologisch aus und kann nicht innerhalb einer bestimmten Zeit geheilt werden. Es muss nicht einen bestimmten Grund dafür geben. Man verliert den Sinn

 

des Lebens. Viele Faktoren verbinden sich wie z.B. Traumatische Erlebnisse, Krisensituationen in der Familie, Arbeit... und genetische Veranlagung.

 

 

 

Schon von alters her, war Depression mit Schuld verbunden. Wir sind nicht mehr im Mittelalter. Die Krankheit ist nicht eine Strafe Gottes, für begangene Sünden. Informiere dich bitte. Das Internet bietet dir viele Fachbeiträge zum Thema. Sie alle können dein Wissen erweitern und dir helfen die Krankheit zu verstehen.

 

Depression hat keinen Zeitrahmen. Ich weiß nicht, ob ich nächstes Jahr oder in 10 Jahren wieder gesund sein werde. Ich weiß ich werde nie mehr die „Alte“ sein, weil ich mich mit der Therapie selbst finde und verändere. Frage mich zur Therapie, wenn du es wissen möchtest. Ich erzähle es dir. Wir können gemeinsam lernen.

 

Die Depression ist der tägliche Kampf ums Überleben. Vergiss das nicht. Du kannst mir schneller schaden als helfen. Es ist ein harter Weg, den ich gehe. Ich gehe diesen Weg nicht, um deine Erwartungen zu erfüllen. Ich gehe ihn, weil ich es mir wert bin. Weil ich es verdient habe zu leben. Begleite mich.

 

Wenn du mich lieb hast, dann nimm mich wie ich bin. Ich möchte so viel und kann es nicht. Ich möchte fröhlich und aktiv sein und doch bin ich unendlich müde und antriebslos. Ich möchte den Tag aktiv gestalten. Alles was alltäglich ist, kostet mich meine ganze Kraft. Ich gebe dem Tag, was ich kann. Vertrau mir.

 

Die Depression hat sich tief in mich hinein gebohrt. Lächle nicht über mich. Sage nicht „geht nicht gibt es nicht“. Ich muss gerade erleben, dass es nicht stimmt. „Geht nicht“ gibt es, in meinem Leben mit der Depression. Ich kann es selbst kaum verstehen. Bitte nimm mich wie ich bin.

 

Ich kenne mich selbst kaum noch. Ich habe es mir nicht ausgesucht. Die Depression fesselt mich. Sie hält mich gefangen. Gefangen in Gedanken auf falschen Wegen. Gefangen in Gefühllosigkeit und Antriebslosigkeit. Akzeptiere mich wie ich bin, wenn du mich liebst. Ich kämpfe jeden Tag, für meine Weg aus der Depression. Hab bitte Geduld. Der Weg ist weit.

 

Die Depression vernebelt mir meine Sinne. Sie nimmt mir die Kraft für jegliche Aktivität und lässt mich unendlich müde sein. Bitte nimm mich in den Arm und glaube mir. Ich möchte nicht so sein, doch ich kann derzeit nicht anders. Hab Geduld mit mir.

 

Die Depression zieht mich in ein Meer von negativen Gedanken und Gefühlen. Sie lässt mich an allem und jedem zweifeln. An mir selbst, an dir, an meinen Freunden, an der Welt … Ich habe Angst. Angst, dass es so bleibt wie es ist. Angst dich zu verlieren, dass Freunde sich abwenden. Angst vor dem Chaos dieser Welt. Steh bitte zu mir.

 

Die Depression nimmt mir die Kraft für das Leben. Sie nimmt mir die Kraft, am Morgen auf zu stehen, die alltäglichen Aufgaben zu erledigen und einfachste Dinge zu meistern. Jede Handlung ist unheimlich schwer. Ich möchte so gern anders sein. Bitte akzeptiere mich, wie ich bin. Ich bin es wert.

 

Die Depression lässt mich an kleinen alltäglichen Aufgaben verzweifeln. Ich benötige mehrere Anläufe, um sie zu erledigen. Ein Brief, ein Telefonat, ein Dokument, ein Einkauf, der Wohnungsputz, ein Spaziergang oder Besuch eines Restaurants … Nichts davon ist einfach für mich. Bitte unterstütze mich, hilf mir, wenn ich dich darum bitte.

 

Die Depression hat ihren grauen Nebel über mich ausgebreitet. Sage nicht „du musst nur wollen!“ Ich will, ich kann leider nicht. Ich brauche viel Kraft, um den Tag zu überstehen. So manchen Tag ist jeder Handgriff zu viel. Bitte nimm mich wie ich bin. Gib mir damit Mut!

 

Die Depression nimmt mir den Sinn für das Leben. Sie sendet mir Gedanken, mein Leben zu beenden. Nicht immer, doch immer wieder. Es liegt nicht an dir. Du bist nicht Schuld. Ich widerstehe ihnen, denn ich will lieben, tief im Herzen. Bitte unterstütze mich, in meiner Zuversicht.

 

Die Depression hat mir Motivation, Antriebskraft, Konzentration und Leistungsfähigkeit genommen. Ich bin nicht geistig behindert, labil und schwach. Ich kämpfe jeden Tag, um ein wenig Normalität. Bitte nimm mich wie ich bin. Bestärke mich in meinem Tun, immer wieder, und mit Geduld.

 

Die Depression hat in mir Angst, Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle an die Oberfläche gezogen. Sie sind oft unbegründet und nicht real. Doch oft bin ich in ihnen gefangen, bin gefesselt und bedrängt. Ich nehme Hilfe an und gehe zur Therapie. Bitte hör mir zu, wenn ich davon erzähle.

 

Die Depression hält mich, besonders morgens, fest in den Händen. Ich brauche sehr viel Zeit. Zeit für mich. Zeit der Ruhe. Zeit mich zu finden. Zeit mich zu motivieren, aufzuraffen und los zu gehen. Das ist nicht schlimm und auch nicht lächerlich. Gib mir Zeit. Nimm dir Zeit. Wir haben Zeit.

 

Ich bin psychisch instabil und meine Grenzen leicht verletzbar. Ich kenne meine Grenzen. Doch ich acht selbst oft nicht darauf, sie ein zu halten. Ich bin dabei es zu lernen, in kleinen Schritten. Bitte beachte meine Grenzen und akzeptiere mein NEIN. Frage mich, wenn du unsicher bist.

 

Ich bin nicht faul. Ich bin in der Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt. Doch deshalb bin ich kein wertloser Mensch. Ich bin krank, psychisch krank. Ich ruhe mich, in der Krankheit, nicht aus oder sule mich darin. NEIN. Ich kämpfe jeden Tag, für meinen Weg aus der Depression heraus. Gib mir bitte nicht zu verstehen, ich sei nichts mehr wert.

 

Frage mich bitte ehrlich, wie es mir geht. Höre mir zu, wenn ich es dir sage. Ich jammere nicht. Ich sage dir nur ehrlich wie es mir geht. Gut! Mein -gut- ist nicht vergleichbar, mit deinem -gut-. Mein -gut- heißt, ich habe einen guten Tag, es geht mir besser. Doch morgen schon, kann es wieder anders sein. Nimm es an wie es ist.

 

Ich bin in mich selbst versunken, reagiere spät oder gar nicht. Ich möchte nicht mit dir reden. Es gibt Stunden und Tage, wo ich mich selbst nicht leiden kann und kann darüber auch nicht reden. Sei bitte da, wenn ich dich brauche und mit dir reden möchte, dir erzählen möchte was mich jagt. Nimm es wie es ist.

 

Wir planen einen schönen gemeinsamen Tag. Der Tag kommt und ich sage dir, dass es mir nicht möglich ist. Ja, das kommt öfter vor. Auch wenn ich mich auf diesen Tag freue, kann es sein, dass die Depression mich nieder zwingt. Es hat nichts mit dir zu tun. Nimm es wie es ist. Wir machen es später.

 

 

Wir planen schöne Urlaubstage. Bedenke, ich brauche Pausen, auch mal das Alleinsein. Du kannst auch ohne mich aktiv sein. Es überfordert mich, wenn ich nicht auf meine Grenzen achte und dir zuliebe mitmache. Es geht mir nicht gut dabei und ich quäle mich. Gib mir meinen Freiraum. Ich gebe dir deinen.

 

Versuche nicht zu bestimmen was wir tun, ohne meine Grenzen zu kennen oder zu bedenken. Lass uns gemeinsam überlegen, was wir tun. Lass mich eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung, die mir gut tut. Dann geht es uns Beiden gut.

 

Versuche nicht für mich zu denken oder zu handeln. Das kann ich allein. Ich bestimme meinen Weg. Ich brauche keine RatSCHLÄGE. Ich brauche Motivation und Vertrauen in mich. Vertrau mir und ich wachse über mich hinaus. Ich gebe was ich kann. Nimm mich wie ich bin.

 

Ich treffe meine Entscheidungen, damit ich handlungsfähig bleibe und Gedankenstrudel vermeide. Das hat nichts mit dir zu tun. Wir müssen nicht alle Wege gemeinsam gehen, können unterschiedlicher Meinung sein und doch gehören wir zusammen. Verstehe mich bitte. Ich bin ich und du bist du.

 

Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Ich bin auf der Suche nach mir selbst. Du verstehst mich nicht. Das ist mir klar. Es ist überhaupt nicht schlimm. Nimm mich wie ich bin. Vertraue mir, wenn ich dir erzähle, was in mir wühlt und mich gerade auffrisst. Dafür bin ich dankbar.

 

Ich bin wie ich bin. Ich möchte sein, wie ich bin. Das darf sein. Ich möchte mich nicht verstecken oder verbiegen. Ich freue mich, wenn du mir sagst: „du bist vollkommen okay!“ Sage es mir bitte, wenn du es ehrlich meinst. Es zeigt mir, dass du mich, in der Krankheit, akzeptierst und magst.

 

Bitte frage mich, wenn dir etwas unklar ist. Es fällt mir dann leichter, dir zu erzählen was mich plagt. Mein Leben ist kompliziert und schwer zu verstehen. Wir können gemeinsam lernen damit um zu gehen. Es wird nicht schnell vorbei sein und auch morgen nicht alles wieder gut sein. Eines Tages wird mein Leben wieder frei sein. Glauben wir daran.

 

Ich ziehe mich zurück, auch von dir. Ich möchte niemandem zur Last fallen und auch nicht als Jammerlappen gelten. Das hat nichts mit dir zu tun. Frage mich ehrlich, warum ich gerade so bin wie ich bin. Damit baust du mir eine Brücke. Damit fällt es mir leichter dir zu erzählen, wie ich gerade ticke.

 

Depression heißt sich verändern. Therapie verändert. Ich nehme Hilfe an und verändere. Das geht nicht von heute auf morgen. Ich erfülle vielleicht gerade nicht deine Erwartungen. Ich gebe mein Möglichstes, mit aller Kraft. Vertrau mir. Setze mich nicht unter Druck mit: „warum kannst du nicht einfach mal ...“.

 

Ich fühle mich oft schlecht, minderwertig und nicht gut genug. Bitte erspare mir jegliche Kommentare, in denen du Wertung, Enttäuschung oder Ablehnung gegenüber der Krankheit ausdrückst. Ich kann mich allein niedermetzeln und abwerten. Akzeptiere mich wie ich bin. Ich bin es wert.

 

Ich drehe mich oft inm Kreis negativen Gedanken und Gefühlen. Ich verliere Hoffnung und Zuversicht. Erinnere mich daran, dass es schon viele gute Tage gab und diese auch wieder kommen. Erinnere mich an die vielen schönen Momente und Erlebnisse. Daran, dass die Stimmungstiefs kommen und gehen.

 

 

Die Depression ist eine Gemütsstörung, die von verschiedenen biopsychosozialen Faktoren abhängt. Ich bin oft gefangen in meinem Denken: niemand versteht mich, niemand liebt mich, oder, ich bin nicht gut genug. Erinnere mich daran, dass mir diese Gedanken die Depression einredet und sie nicht wahr sind. Erinnere mich an deine Liebe zu mir.

 

Die Depression hält mich noch fest im Griff. Du bist nicht betroffen. Bitte sorge für dich selbst. Du musst nicht stetig neben mir sein, damit ich mich gut fühle. Wenn du möchtest, unternimm etwas, geh mit Freunden aus, geh ins Kino … Hole dir Freiraum, damit du Kraft für dich selbst schöpfen kannst, damit du selbst nicht auch krank wirst.

 

Antidepressiva bewirken keine Wunder, wie sofortige Verbesserung der Symptome, Fröhlichkeit, Aktivität. Sie sind zeitlich begrenzt notwendig, in Verbindung mit einer Therapie. Sie haben mich nicht zum Zombie, sondern handlungsfähig gemacht. Sie können Stimmungstiefs in Zaum halten. Bitte akzeptiere es und erzähle mir keine Horrorgeschichten.

 

Ich bin im Stimmungs-Nichts, Egal-Stimmung, Stimmungs-Gleichklang... . Es gibt nicht wirklich die richtige Bezeichnung dafür. Ich fühle mich wegen vieler Dinge schlecht. Das ist aber nicht der Grund für eine Depression. Verantwortlich dafür ist ein chemisches Ungleichgewicht in meinem Kopf. Ich bin krank. Wir Beide können es akzeptieren.

 

Ich kann meine Stimmung nicht an- oder abschalten, nach Belieben. Ich kann nicht lachen und fröhlich sein, auf Bestellung oder weil du es so erwartest. Ich bin krank. Auch wenn ich keine körperliche Behinderung habe, bin ich doch behindert. Da gibt es keinen Unterschied, ob besser oder nicht. Vergleiche meine Krankheit nicht mit anderen Behinderungen.

 

Depressionen verschwinden nicht einfach so. Sie sind bei jedem Menschen anders. Sie brauchen Therapie und oft auch Medikamente. Sie können nicht durch Fröhlichkeit oder Lächeln beseitigt werden. Dann gäbe es keine Depression. Bitte mich nicht darum fröhlicher zu sein oder mehr zu lächeln. Ich kann es nicht auf Bestellung. Es ist mein Gesicht. Es ist wie es ist.

 

Depressionen bewirken, dass ich meine Welt ganz anders erlebe und wahrnehme. Verständnislosigkeit ist fehl am Platze. Ich kann nicht einfach glücklich sein. Ich bin dankbar, wenn du dich nicht abwendest oder mir unüberlegt Dinge sagst, die mir weh tun. Es ist nicht leicht mit mir. Doch nimm mich wie ich bin.

 

Die Depression führt dazu, dass ich meinen Gemütszustand, Gedanken und Verhaltensweisen nicht kontrollieren kann. Ich will es unbedingt verändern, deshalb nehme ich Hilfe an und gehe zur Therapie. Sage mir nicht, ich bin selbst Schuld und soll mich nicht so anstellen. Ich kämpfe einen Kampf den du nicht kennst. Sei froh.

 

Halte mich nicht für willenlos, schwach und der Depression ergeben. Das ist falsch. Ich habe den Willen und die Kraft an vielen Fronten in mir selbst zu kämpfen und Dämonen zu besiegen, von denen du keine Ahnung hast. Ja, ich bin eingeschränkt in vielen Dingen, doch ich gebe nicht auf, an mir zu arbeiten und mich zu verändern. Glaube an mich, denn ich bin es wert.

 

 

 

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