Reisebericht - Ein Wochenende auf Usedom

2017-Himmelfahrt - Wochenende auf Usedom

"Man hat Ruhe und frische Luft und diese beiden Dinge wirken wie Wunder und erfüllen Nerven, Blut und Lungen mit einer stillen Wonne."

 

Diese Zeilen schrieb Theodor Fontane 1863 auf Usedom an seine Frau Emilie

 

Himmelfahrt - Ein langes Wochenende mit Sonne, blauem Himmel, Strand und Meer so weit das Auge sehen kann, Bäderarchitektur, breite Strandpromenaden, eine hyggelige Unterkunft und Zweisamkeit. Nichts Schöneres gibt es.

Das ist Leben pur, mit allen Sinnen. Das war Balsam für die Seele und das Herz. 

Unsere Anfahrt an Himmelfahrt, verlief bis auf einen notwendige ADAC-Plausch auf dem Rastplatz, ohne Stress. Fast pünktlich um die Mittagszeit waren wir im Seebad Zinnowitz.  

In unserer Unterkunft verbrachten wir unsere ruhigen Nächte und die entspannte Morgenzeit. Ansonsten sind wir auf der Insel unterwegs gewesen. Wir haben von Peenemünde bis Ahlbeck viel gesehen und waren natürlich auch als Strandläufer, am Wassersaum, unterwegs. Die Wege sind hier überall kurz, so dass wir viel Zeit für den Strand und das Meer hatten.

 

Das Seebad Zinnowitz hat uns überzeugt. Durch den Wald, immer der Nase nach, gelangten wir schnell an den Strand. Am Wasser entlang bis zur Seebrücke war es nicht weit. Von dort aus schlenderten wir die wunderschön gestaltete Promenade hoch und runter. Blumen, Bäume, Holzkunstwerke und überall Bänke machten unsere Bummelei zum Vergnügen. Wunderschöne Häuser, aus der alten Bäderarchitektur Zeit, säumten die Anlage. Nur der "Kunsthandwerkermarkt" überzeugte uns nicht, störte uns aber auch nicht weiter.

 

In Lütow landeten wir nur dank einer Baustelle. Ein kleiner Ort am Achterwasser, mit eingeschränkter Zugänglichkeit ans Wasser. Landschaftlich und per Rad sehr idyllisch. Aber wir wollten ursprünglich nach Koserow und so hielt es uns dort nicht lange.

Das Seebad Koserow ist wunderschön. Wieder eine toll angelegte Promenade, mit viel Grün, an der sich alte Bäderarchitektur Villen entlang reihen. Wieder der endlose Strand und das Meer bis zum Horizont. Die alten Salzhütten begeisterten uns. Hier gab es das leckerste Fischbrötchen der Welt. Wir schlenderten natürlich auch wieder, mit den Füßen im Wasser, den Strand entlang, doch die Steilküste war mir dann doch zu weit. Die Steilküste ist hier bewaldet, so dass, der von mir erwartete Anblick ausblieb, obwohl ich 99 Stufen hinab und hinauf in Kauf genommen hatte. Lach.

 

Das Seebad Karlshagen, ein Ort von dem wir nicht so viel gelesen hatten. Trotzdem wollten wir schauen, wie es dort ausschaut. Nein, hier muss man nicht urlauben. Viele Neubaublocks, ein wenig Strandpromenade und natürlich der endlose Strand. Hier wollten wir nicht bleiben. Ein Hinweisschild machte uns neugierig. Es wurde eine Rundfahrt durch das Naturschutzgebiet angeboten, ehemalig Armeegebiet und KZ-Lager. Wir fuhren also Richtung Peenemünde weiter. Ein muffliger und wenig  auskunftsfreudiger Kleinbusfahrer sowie dieser schöne Tag, haben uns eine andere Entscheidung treffen lassen.

Wir fuhren weiter in den alten Hafen von Peenemünde, wo das größte russische U-Boot-Museum im Wasser liegt. Die kleine Promenade sowie der Blick über den Hafen, auf die alten Museumsschiffe überzeugten uns. Ein hyggeliges Örtchen. Michael entschied sich das U-Boot zu besichtigen und ich zog es vor ein Eis zu schleckern. Danach machten wir uns auf den Weg nach Bansin. 

Das Kaiserbad Bansin ist ebenfalls wunderschön. Auch hier sind die alten Bäderarchitektur Villen zu finden. Hier machten wir einen ausgiebigen Strandbummel, mit den Füßen im Wasser. Ja, wir warfen auch einen Blick in die Promenade. Die alten Umkleidewagen sind eine Augenweide. Dagegen ist das Fischbrötchen, am Stand genau gegenüber, sein Geld nicht wert. Das schlechteste Backfischbrötchen der Welt.

 

Das alte Kaiserbad Ahlbeck macht seinem Namen alle Ehre. Hier sahen wir eine Vielzahl von alten Bäderarchitektur Villen. Eine endlose breite und lange Promenade lädt zum schlendern ein. Die alte Seebrücke ist eine herrschaftliche Schönheit. Unweit davon liegen wunderschöne Fischerbötchen im Sand. Glücksmoment pur. Wir schlendern am Strand entlang, mit den Füßen im Wasser bis zum Kaiserbad Heringsdorf, das uns mit seiner Seebrücke und klotzigen Hochhäusern empfängt. Das unmittelbare Umfeld an der Seebrücke verschleudert keinen Charme. Die Seebrücke selbst ist mit modernen Überbauten zum Shoppen und am Ende mit einem Restaurant bebaut, über deren Schönheit man sich streiten kann. Entschädigt werden wir durch unseren Rückweg, nach Ahlbeck, die Promenade entlang. Viel Grün und wundervolle Bäderarchitektur - Villen säumten unseren Weg.

 

Pro Usedom

Usedom ist eine Reise wert. Endloser breiter Sandstrand von ganz oben bis ganz unten. Das Meer immer bis zum Horizont. Geschäfte, Restaurants und die Bäderarchitektur laden zum bummeln und schlendern ein. Die Radwege sind hier durchgängig breit und gut. Die Wege von Ort zu Ort und auch zum Achterwasser sind kurz. Die Straßen sind schmal und von alten Bäumen gesäumt. Überall wohin man schaut, sind sehr gut gepflegte Gärten, Grundstücke und Anlagen. Usedom ist picke sauber und sehr grün.

 

Kontra Usedom

Wenn man Dänemark-verwöhnt ist, wie wir, ist die Kurtaxe, die man in jedem Seebad neu bezahlen muss, auch wenn man nur Stunden dort verweilt, eine Zumutung. 

Leider findet man, zwischen den alten Bäderarchitektur Villen, überall unschöne Bauklötzchenhäuser, in verschiedenen Größen, aus der Neuzeit. Sehr schade.

 

 

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